„Über (Christian) Ide Hintze”
Vortrag, gehalten im Februar 2023 in der Alten Schmiede, Wien.
...die Parlamentspräsidentin, eine zarte Person, empfängt in Ihrem Büro eine Dichter-Delegation[13] unter Ide Hintzes Führung — hinter ihr ein riesiges Nitsch-Gemälde — die Dame hat offensichtlich ein Herz für die modernen Künste...aber trotzdem Mühe, dem sehr kunstvoll-ornamentierten Plädoyer für eine Poesie-Universität zu folgen, das unerwartet aus Gerd Jonke, Mitglied der Delegation, herausbricht.
Ide Hinze übersetzt simultan ins Sozialdemokratische und rettet so die Situation. Großes Einverständnis. Noch mehr Gespräche mit Abgeordneten, noch mehr Zustimmung.
All dies führt nach einigen Wirrungen tatsächlich zu einem Institut für Sprachkunst an einer Wiener Kunst-Universität[14].
Doch plötzlich zögert Ide Hinze. Jetzt wo eine institutionalisierte Position, ja sogar eine Professur in Reichweite ist, verwandelt sich dieser geschmeidige Netzwerker in einen erratischen Querulanten, der seine universitären Verhandlungspartner brüskiert und sich derart selbst aus dem Rennen schießt. Die Ernte bleibt anderen überlassen. Hintze, der in der Beherrschung der Institutionen — siehe 7Fold — einen poetischen Akt sehen will, scheint gerade hier zu versagen...